DJ6IY Tipps zum Spektrumanalyzer hp 141T mit Trackinggenerator hp 8444A
(alle Angaben ohne Gewähr)
 Home


Für den Spektrumanalyzer 141T von Hewlett Packard der inzwischen in Funkamateurkreisen häufig anzutreffen ist, existieren verschiedene HF- und ZF-Einschübe. Dieser Beitrag befasst sich mit folgender Ausstattung:

Grundgerät 141T mit
ZF-Einschub 8552A und
HF-Einschub 8554B (oder 8554L nach Umbau)
Trackinggenerator 8444A

Der Frequenzbereich dieser Ausstattung geht bis ca. 1400 MHz. Damit wird das 23 cm Band gerade noch erreicht. Nachfolgend wird gezeigt, wie man mit obiger Ausstattung einen weiteren Bereich von 2000-3400 MHz mit für Amateurzwecke brauchbarer Genauigkeit nutzen kann, so dass auch Messungen im 13 cm Band möglich werden. Die Bedienung für die normale Nutzung dieses Aufbaus als Wobbler und Spektrumanalyzer wird als bekannt vorausgesetzt.

Der Trackinggenerator und der HF-Einschub haben rechts auf der Frontplatte folgende Anschlussbuchsen:
 

Anschlüsse Frontplatte


Für den normalen Wobbelbetrieb werden die Buchsen FIRST LO und THIRD LO zwischen den Geräten miteinander verbunden. Das Messobjekt wird zwischen RF OUTPUT und RF INPUT eingeschleift.

Die beiden Oszillatorsignale FIRST LO und THIRD LO dienen zum synchronisieren der Ausgangsfrequenz des Trackinggenerators mit der Eingangsfrequenz des Spektrumanalyzers. Der THIRD LO ist ein fester 500 MHz Oszillator. Der FIRST LO ist ein mitlaufender Oszillator mit einer Frequenz von 2050 - ca. 3400 MHz.

Messung im Bereich 2000-3400 MHz:

Wenn man jetzt, wie bei der Null-Eichung, RF OUTPUT und RF INPUT direkt miteinander verbindet und das Messobjekt in die Verbindung FIRST LO OUTPUT nach FIRST LO INPUT einschleift, kann man hier eine Wobbelkurve innerhalb des Frequenzbereichs von ca. 2000-3400 MHz darstellen. Zur Skalenanzeige des Analyzers sind dann 2050 MHz zu addieren.

Hierbei sind folgende Einschränkungen zu beachten:

1. Der Trackinggenerator besitzt eine interne Pegelregelung, die den Ausgangspegel konstant hält. Man muss daher in diesem Fall vor den  Eingang FIRST LO INPUT ein regelbares Dämpfungsglied (50 Ohm) schalten und soviel Dämpfung einstellen, dass der Trackinggenerator unter seinem Regeleinsatz bleibt. Dies hat zur Folge, dass bei dieser Messung ein deutlicher Amplitudengang über den gesamten Frequenzbereich auftritt. Bei schmalbandigen Messungen hält er sich aber in erträglichen Grenzen. Oder man muss ihn sich "wegdenken" hi. Das regelbare Dämpfungsglied hat gegenüber einem festen den Vorteil, dass man bei Veränderung der Dämpfung sehr gut den Regeleinsatz erkennen kann; und bei Verstärkermessungen muss man ohnehin zusätzlich die Verstärkung ausgleichen.

2. Die Einstellung des Wobbelhubs (SCAN WIDTH) am HF-Einschub funktioniert nur zwischen 100 MHz und 0.5 MHz/Teilung und vollem Bereich (0 - 1250 MHz). Die kHz Bereiche des Einstellknopfes haben keine Wirkung.

Nutzung als Spektrumanalyzer:

Der FIRST LO INPUT am Trackinggenerator kann auch als Spektrumanalyzereingang genutzt werden.

Hierbei sind die folgenden Einschränkungen zu beachten:

1. Der Amplitudengang weist deutliche Verzerrungen auf, so dass genaue Messungen nicht möglich sind. Aber zur Kontrolle ob ein Sender sauber schwingt oder ob Nebenprodukte auftreten und zum Abgleich eines Signals auf Maximum reicht es.

2. Der 500 MHz Oszillator THIRD LO mit dem das Eingangssignal im Trackinggenerator gemischt wird und seine Oberwellen sind als Störprodukte deutlich zu sehen. Ebenso die Mischprodukte mit dem Nutzsignal, diese muss man sich ebenfalls "wegdenken" hi.
 

Das ist zwar alles nicht das gelbe vom Ei, aber in Ermangelung anderer Messmöglichkeiten kann man damit z.B. einen 13 cm ATV Sender sehr gut abgleichen, ebenso Filter und Antennen.

Hier noch einmal die schematische Darstellung der Messaufbauten:

Wobbelmessung

Spektrumanalyzer
 

Allgemeine Hinweise:

Die ersten Geräte dieses Analyzertyps wurden mit dem HF-Einschub des Typs 8554L ausgeliefert. Diesem fehlt gegenüber dem Einschub 8554B die Herausführung der Oszillatorsignale FIRST LO und THIRD LO. Im inneren des Einschubs sind sie jedoch als Buchse vorhanden und mit einem Widerstand abgeschlossen. Hinter der Frontplattenabdeckung sind im Gehäuse auch die Bohrungen für die BNC Buchsen vorhanden. Für den versierten Funkamateur ist es daher ohne weiteres möglich den L-Typ umzubauen.

Auch ohne Trackinggenerator lässt sich der FIRST LO Ausgang als Wobbelsender nutzen. Mit einem geeigneten HF-Demodulator und einem empfindlichen Oszilloskop kann man Wobbelmessungen in diesem Frequenzbereich durchführen.

Noch ein Hinweis zu mir bekannt gewordenen Fehlern im Grundgerät 141T. Fehlerbeschreibung: zunächst läuft oft der "Base Line Clipper" weg, später Veränderung der Helligkeit und weglaufen der Kurve, bis zum völligen Ausfall. Ursache waren  Spannungsveränderungen im Netzteil. Da die Referenzspannungen für die Stabilisierungen miteinander verkoppelt sind, laufen meist mehrere oder alle Spannungen weg. Der Grund war in allen Fällen ein langsames hochohmig werden eines oder mehrerer Widerstände. Hier hat HP offensichtlich zeitweilig eine schlechte Serie erwischt. es waren Bauformen von ca. 0.5 bis ca. 1 Watt, mit grauem glänzendem Grundkörper. Ich empfehle beim Auftreten dieses Fehlers nach auffinden des fehlerhaften Widerstandes alle ähnlich aussehenden Widerstände auszutauschen. Dies ist leichter gesagt als getan, denn die entsprechende Leiterplatte ist nur von der Bestückungsseite aus zugänglich. Sie ist an zwei gegenüberliegenden Seiten mit Kabelbäumen verbunden und der Ausbau sehr mühsam. Man sollte sich aber nicht dazu verleiten lassen, die Widerstände von oben in den Lötaugen aus- und einzulöten. Die Durchkontaktierungen sind nicht sehr belastbar und oft reißen unter der Leiterplatte die Augen ab. Wenn man sich den Ausbau der Leiterplatte ersparen will, sollte man den defekten Widerstandskörper von den Anschlussdrähten abkneifen und den neuen Widerstand an die alten Drahtenden anlöten.

Ich hoffe, dass ich einigen Benutzern dieser Geräte mit meinen Tipps weiterhelfen kann.

vy 73   dj6iy Up
 Home


Letzte Bearbeitung dieser Seite:  01. Jan. 2004